Brauchst Du eine Krypto-Exchange?
Inhaltsverzeichnis
Exchanges sind Handels-Plattformen auf der du Kryptowährungen als auch handelsübliche Währungen gegeneinander tauschen, kaufen und auch verkaufen kannst.
Broker ≠ Exchange
Vor allem Neueinsteigern ist anfangs oft nicht klar, dass Broker für Kryptowährungen und Exchanges für Kryptowährungen nicht dasselbe sind. Eine Auflistung der Merkmale siehst du hier:
- Eine Kryptowährungs-Exchange stellt eine Online-Plattform für Käufer und Verkäufer zur Verfügung, um auf Grundlage aktueller Marktpreise miteinander zu traden. Sie fungert als eine Art Marktplatz auf dem jeder seine Coins anbieten und verkaufen kann.
- Exchanges für Kryptowährungen dienen nur als Vermittler und erheben Trading-Gebühren. Diese sind meistens billiger wenn man mit der hauseigenen Währung der Exchange handelt.
- Um an einer Exchange zu traden sind umfangreiches Wissen und ein verantwortungsvoller Umgang mit Kryptowährungen nötig um keinen finanziellen Schaden zu davonzutragen. Denn hier musst du dir deinen Handelspartner selbst aussuchen. Dafür kannst du aber auch auf fallende Kurse setzen.
- Ein Broker für Kryptowährungen ist ein Unternehmen oder eine Person die als Vermittler auf dem Markt agiert, um den Kauf und Verkauf von Kryptowährungen zu gewährleisten. Der Broker sucht den oder die passenden Handelspartner für uns aus den verfügbaren Käufern und Verkäufern aus und erspart uns so die Suche und den Vergleich der einzelnen Angebote.
- Broker für Kryptowährungen ermöglichen den Kauf und Verkauf von Kryptowährungen zu einem Preis, der vom Broker selbst festgelegt wird. Die Differenz zum Marktpreis (Spread) ist dabei der Gewinn den ein Broker beim Handeln einnimmt und der Lohn für die Vermittlungsarbeit.
Orderbuch
Das Orderbuch zeigt eine zuverlässige Liste der offenen Aufträge an der Exchange. Die obere Hälfte ist die nachfragende Seite des Orderbuchs, wo du Verkaufsaufträge sehen wirst. Die untere Hälfte ist die Angebotsseite des Orderbuchs, wo du die Kaufaufträge für dieses Handelspaar sehen kannst.
Exchange-Arten
Es gibt zwei verschiedene Arten von Exchanges. Die einen werden von einem Unternehmen in zentraler Form angeboten. Das Unternehmen hat dabei die volle Kontrolle über die Exchange (Beispiel: crypto.com). Daneben gibt es noch dezentrale Exchanges, die meistens von einer Community erstellt und gepflegt werden (Beispiel: bisq). Dabei gibt es keine zentrale Kontrollinstanz, sondern viele hunderte oder tausende.
Zentrale Exchange (CEX)
- KYC = Know your Customer
(Verfahren zur Verifizierung der persönlichen Daten) - Kein Private Key („Not your Keys, not your Coins“)
- Zentrale Preisfindung
- Unter behördlicher Aufsicht
- Bereitstellung der Liquidität durch die Exchange
- Zentrales Hosting auf Unternehmens-Servern
Dezentrale Exchange (DEX)
- Kein KYC (Anonymer Handel möglich)
- Eigener Private Key
- Dezentrale Preisfindung
- Keine Dritten (Behörden oder Finanzaufsichten)
- Dezentrale Liquidität
- Server-Hosting auf einem Netzwerk von Servern
Der richtige Exchange/Broker für mich
Bevor du dir deine Exchange oder deinen Broker aussuchst, solltest du dich erst Fragen was du eigentlich möchtest.
Hier solltest du dir folgende Fragen stellen:
- Welche Coins/Tokens möchte ich kaufen?
- Darf ich die Exchange in meinem Land nutzen?
- Brauche ich eine Exchange mit App oder reicht mir die Desktop Ansicht?
- Welche zusätzlichen Services bietet die Exchange an? Z.B. Staking, Lending
- Welche Möglichkeiten bietet die Exchange meine Coins sicher zu verwahren?
- Wie hoch sind meine Gebühren beim Kauf/Verkauf von Coins mit FIAT-Geld?
- Welche Möglichkeiten habe ich, mein Geld auszahlen zu lassen (Bankkonto/Paypal)?
Steuern
Zum Thema Steuern findest du weitere Informationen in unserem Post „Die wichtigsten Steuern für Investoren„.
An dieser Stelle bleibt der Vollständigkeit halber aber zu sagen, dass Kryptowährungen in Deutschland als immaterielle Sachwerte gelten. Nach einer Haltedauer von einem Jahr, sind die Gewinne aus einem Verkauf somit steuerfrei.
Aber Achtung: Du musst nachweißen können, dass du die verkauften Kryptos wirklich für mindestens ein Jahr gehalten hast. Hierbei gilt das so genannte FIFO-Prinzip.
(First In – First Out)
Das bedeutet das die Coins, die zuerst auf deine Wallet kamen und somit die längste Haltedauer haben, immer die ersten sind die die Wallet verlassen.
Wenn du verkaufst, verkaufst du immer deine ältesten Coins und Coin-Anteile auf der Wallet.
Du solltest einplanen nur maximal den Anteil deiner Coins zu verkaufen, den du nachweislich schon mindestens ein Jahr gehalten hast, um deinen Gewinn daraus nicht versteuern zu müssen.
Sicherheit
Wie bei vielen anderen Geschäften, Plattformen und Unternehmungen, zählen auch bei einem digitalen Handelsplatz der Datenschutz und die Sicherheit als die wichtigsten und unverzichtbaren Kriterien.
Achtet bei der ausgesuchten Exchange immer darauf, ob die URL-Adresse mit „https“ beginnt.
Der Unterschied zu „http“ ist eine Verschlüsselung zwischen euch und der Webseite.
Ein weiteres, wichtiges Sicherheitsmerkmal das es zu beachten gilt, ist dass die Exchange deiner Wahl in deinem Land mit einer Sicherheits-Autorität registriert und für den Handel zugelassen ist.
Zusätzliche Sicherheitsmerkmale
- Zwei-Faktor-Authentifizierung = Abfrage eines Codes auf dein Google Authenticator
- SMS-Authentifizierung = Abfrage eines SMS-Codes
- E-Mail-Authentifizierung = Abfrage eines E-Mail Codes
Diebstahlschutz
Abschließend gilt zu erwähnen, dass du dich immer vergewissern solltest wie deine Assets vor Diebstahl geschützt sind. Solange deine Coins auf einer Börse / einer Exchange liegen, können sie durch einen Hack geklaut werden. Deshalb ist es besser, eine eigene Hardware-Wallet zu haben. Das ist z.B. eine Art USB-Stick, wie die BitBox02 oder der Ledger.
Eine Alternative hierzu bieten Wallets, die höhere Sicherheitsstandards aufweisen, da sie nicht dauerhaft mit dem Internet verbunden sind. Hier ist BISON von der Börse Stuttgart ein positives Beispiel.