Money-Saving-Tipp Nr. 1 „Haushaltsplan“
Inhaltsverzeichnis
So ein Haushaltsplan hört sich für viele nicht wirklich spannend an, das kann ich auch total verstehen. Gerade in Zeiten in denen man von Zuhause auszieht und seinen eigenen Haushalt startet, ist er jedoch sehr hilfreich. Auch wenn du mehr Geld auf die Seite legen möchtest, oder sich bei dir bereits Schulden angesammelt haben, kann er ein nützliches Tool für dich sein.
Warum brauchst du einen Haushaltsplan?
In der Regel kann man nur so viel ausgeben wie man Geld auf dem Konto hat, nicht wahr? Leider ist das heutzutage nicht mehr so. Man rutscht schneller als man denkt in den Dispokredit seiner Bank. Das ist der Minusbetrag, den du im schlimmsten Fall gegen Ende des Monats auf deinem Bankkonto vorfindest. Wenn du an deinen Gewohnheiten nichts änderst, wird das immer wieder passieren und du zahlst unnötig Lehrgeld.
Ich denke diesen Moment haben die meisten schon mal erlebt und sich nichts dabei gedacht. Man wird nächsten Monat nicht die selben Fehler machen denkt man sich. Oft hättest du sowas aber vermeiden können wenn du im Vorfeld gewusst hättest, wie viel Geld du jeden Monat zu Verfügung hast. Du würdest dich somit viel leichter tun dein Geld zu verwalten.
Ein Überblick über deine Finanzen ist gerade in jungen Jahren sehr wichtig um frühzeitig Geld auf die Seite zu legen oder es zu investieren. Dazu findest du mehr in unserem Blogbeitrag zum Thema „Regelmäßig investieren„. In anderen Lebensabschnitten kann er aber genauso hilfreich sein. Ob es darum geht Schulden abzubauen oder Kapital anzuhäufen, das Haushaltsbuch kann dir je nach Lebenslage dabei helfen.
Definition
Der Haushaltsplan ist eine Liste, eine Datei oder eine App in der du deine Einnahmen und Ausgaben gegenüberstellst. Das verschafft dir einen Überblick über deine aktuelle finanzielle Lage und zeigt dir, ob dein Geld ausreicht, oder am Monatsende zu wenig übrig ist.
Falls du deiner Meinung nach zu viel Geld übrig hast, kannst du das effektiv in verschiedene Vermögenswerte anlegen. Dazu findest du in den Blogbeiträgen über Vermögenswerte mehr darüber. Falls du zu wenig Geld hast, solltest du herausfinden in welchen Bereichen deines Lebens du Geld einsparen kannst.
Du kannst sen Haushaltsplan ganz nach deinen Vorstellungen erstellen. Wichtig ist nur, dass er alle Einnahmen und Ausgaben beinhaltet. Auch die, die du vielleicht nur alle paar Jahre hast.
Unterschied Haushaltsplan & Haushaltsbuch
Hier ist es erstmal wichtig zu verstehen, dass es einen Unterschied gibt. Bei einem Haushaltsbuch werden alle Ausgaben über den Monat aufgeschrieben und am Ende des Monats ausgewertet. Hierzu wertest du alle Kassenzettel, Kontoauszüge und Kreditkartenabrechnungen aus. Innerhalb des Monats versucht du dann noch mühsam durch Verzicht, Geld einzusparen, weil du dir denkst das es für das große ganze besser ist. Du merkst sicher, dass es ein Prozess ist, der dir keinen bis wenig Spaß machen wird. Somit steigt das Risiko, das Haushaltsbuch frühzeitig zu beenden oder es zu vernachlässigen.
Das ist aber nur meine persönliche Meinung. Es gibt sicherlich Menschen, die gehen in einem Haushaltsbuch voll auf und können darüber bis ins Detail Ihren Geldfluss optimieren. Das erfordert jedoch Zeit und die nötige Motivation um sowas sorgfältig zu führen.
Auf der anderen Seite haben wir den Haushaltsplan. Eine vereinfachte, für viele wahrscheinlich sinnvollere Variante. Hier überlegst du dir schon bevor das Gehalt auf deinem Konto eingegangen ist, worin das zu Verfügung stehende Kapital abzüglich Fixkosten investiert wird. Du legst dir pauschale Beträge fest, die du je nach Lebenslage anpassen musst, bis du die geeignete Aufteilung für deine Ausgaben gefunden hast.
Der Bargeld-Trick
Um herauszufinden, wie viel Geld du für jeden Bereich deines Lebens benötigst, kannst du den einfachen Bargeld-Trick anwenden. Hierzu hebst du dein Geld, abzüglich der Beträge die von deinem Konto abgebucht werden ab und teilst es in unterschiedliche Briefumschläge (oder ähnliches) auf. Jeder Briefumschlag steht für einen Konsum-Bereich deines Lebens.
Die Geldmenge die du hineintust, legst du selbst fest. Der Betrag sollte jedoch so hoch sein, das er dir den ganzen Monat über reichen wird. Falls du mitten im Monat merkst, das dir das Geld nicht reichen wird, musst du handeln. Du hast zwei Optionen. Zum einen kannst du den Rest des Monats auf Dinge verzichten, je nachdem wie wichtig der Bereich für ich ist. Die zweite Option wäre dir Geld aus einem anderen Bereich zu nehmen, indem du mehr Geld eingeplant hast, als du den Monat ausgeben wirst.
Denke immer daran direkt am Anfang 10% von deinem Einkommen auf die Seite zu legen. Das ist das Geld das du zum Sparen und Investieren benötigst. Es wird nur im äußersten Notfall angefasst und sollte nicht für deinen Konsum ausgegeben werden. Lege dein Geld immer am Anfang des Monats auf die Seite, sonst besteht die Gefahr das am Ende des Monats nichts mehr da ist.
Apps
Es gibt unterschiedliche Apps, die dir bei deinem Haushaltsplan weiterhelfen können. Ob es direkte Planer sind, in die du alles selbst einträgst oder Tools, die deine Banktransaktionen in unterschiedliche Bereiche einteilen. Die Möglichkeiten rund um einen Haushaltsplan werden immer größer, weil die Menschen verstehen, was für ein Potential darin steckt.
Welche Apps du dir zulegen möchtest, musst du für dich entscheiden. Ich selbst habe eine Zeit lang die App „Finanzguru“ genutzt um meine Ausgaben zu verwalten und einen Überblick zu bekommen wie viel Geld für welchen Lebensbereich ausgegeben wird.
Mittlerweile ist es soweit, dass Kreditkarten-Anbieter deine Ausgaben in unterschiedliche Bereiche gliedern um dir eine bessere Übersicht darüber zu geben wohin dein Geld verschwindet.
Überblick schafft Wohlstand
Jetzt wollen wir uns mal ansehen, wie wir es schaffen, aus unserer aktuellen Situation mehr Geld raus zu bekommen. Denn das werden wir brauchen um es gewinnbringend zu investieren und mögliche Konsumkredite abzubezahlen.
Oft sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht und weiß deshalb gar nicht, welche Möglichkeiten sich einem bieten. Darum muss man sich erstmal einen Überblick verschaffen, welche Einnahmen und Ausgaben man überhaupt jeden Monat hat. Erst dann kann man anfangen, diese zu optimieren.
Der Haushaltsplan
Was du hier siehst, ist ein einfacher Haushaltsplan. Auf der linken Seite stehen die Einnahmen und auf der rechten die Ausgaben. Am Ende wird jeweils eine Summe gebildet um die beiden Zahlen miteinander vergleichen zu können.
Einnahmen | Monat | Jahr | Ausgaben | Monat | Jahr |
---|---|---|---|---|---|
Nettogehalt | 2.000 € | 24.000 € | Kaltmiete | 650 € | 7.800 € |
Weihnachtsgeld | 33 € | 400 € | Heizung | 77 € | 924 € |
Urlaubsgeld | 33 € | 400 € | Wasser | 33 € | 396 € |
Kindergeld | 204 € | 2.448 € | Strom | 58 € | 696 € |
Versicherung XY | 80 € | 960 € | |||
Lebensmittel | 500 € | 6.000 € | |||
Internet | 25 € | 300 € | |||
Auto | 700 € | 8.400 € | |||
SUMME | 2.270 € | 27.248 € | SUMME | 2.123 € | 25.476 € |
Den wenigen Einnahmen stehen meist sehr viele Ausgaben gegenüber. Solange diese die Einnahmen nicht übersteigen, ist das schon mal gar nicht schlecht. Sind sie deutlich kleiner als die Einnahmen, dann hast du Geld übrig, das du investieren kannst.
Wenn man die beiden Summen im Beispiel voneinander abzieht, bleiben monatlich nur noch 147 € übrig. Das ist etwas mehr als 6% und eindeutig zu wenig. Gerade das Auto und die Lebensmittel verbrauchen recht viel von den Einnahmen. Eventuell lässt sich hier noch etwas einsparen.
Wenn du Ausgaben hast, die du vielleicht nur jährlich oder alle paar Jahre hast, dann musst du sie so betrachten, als wenn du jeden Monat einen kleinen Teil davon bezahlst. Denn letztendlich tust du genau das. Allerdings vergessen das viele Menschen. Sie müssen sich dann nach jeder großen Ausgabe ein paar Monate lang stark einschränken um den Dispo auf dem Konto wieder auf Null zu bringen.
Leg sofort los!
Erstell dir am besten gleich jetzt einen eigenen Haushaltsplan. Achte dabei darauf, dass du wirklich alle Ausgaben aufschreibst und dich nicht selbst belügst. Selbst wenn du nur alle paar Monate oder Jahre eine Ausgabe hast, so musst du dafür doch jeden Monat aufkommen. Denn das Geld kommt nicht einfach so in unseren Geldbeutel, wenn der nächste Service für das Auto fällig wird. Solltest du keine genaue Zahl kennen, kannst du die unregelmäßigen Ausgaben auch pessimistisch schätzen. Also lieber mehr, als weniger. Dann freust du dich, wenn es doch günstiger wird, als du erwartet hast.
Wenn du es ganz genau machen möchtest, solltest du mindestens einen Monat lang alle Kassenzettel aufbewahren, damit du grob überschlagen kannst, wie viel Geld du im Monat für Lebensmittel benötigst, Du kannst aber auch Apps nutzen wie Edeka oder Lidl Plus. Hier werden deine Kassenzettel digital abgelegt. Das vereinfacht die Aufbewahrung und verhindert den Verlust von Belegen.
Dein Haushaltsplan hilft dir, einen Überblick über deine Finanzen zu bekommen. Gleichzeitig zeigt er aber auch ganz klar auf, welche Veränderungen du auf beiden Seiten vornehmen kannst um die Differenz zwischen den Ausgaben und den Einnahmen zu erhöhen. Je mehr Geld du sparst umso mehr kannst du investieren. Und umso mehr kann dein Vermögen anwachsen.
Für den Anfang ist eine Sparquote in Höhe von 10% gut. Das ist ein Ziel, das die meisten erreichen, sobald sie sich ihre Finanzen mal richtig vor Augen führen. Danach kannst du dich auf 20%, 30%, oder sogar 50% steigern. Mehr als 50% ist meist nur mit großen Einschränkungen möglich, weil jeder von uns nun mal Lebensmittel und einen Platz zum Wohnen benötigt.
Unterkonten > Bargeld-Trick
Falls dir der Bargeld-Trick zu Altmodisch ist und du zu den Personen gehörst die alles Online abwickeln, habe ich eine Alternative für dich. Bei bekannten Anbietern wie Vivid oder N26, kannst du dir mehrere Unterkonten in der gleichen Bank einrichten.
Du kannst die Unterkonten mit Symbolen Kennzeichen um die verschiedenen Bereiche deines Lebens zu symbolisieren. Anschließend lädst du wie beim Bargeld-Trick Geld auf die jeweiligen Unterkonten, soviel wie du für den jeweiligen Bereich im Monat ungefähr brauchst. Sobald du mit den Karten zahlst, kannst du es vom jeweiligen Unterkonto abbuchen lassen.
Was dir ebenso helfen kann deine Finanzen im Blick zu behalten, sind Mehrkontenmodelle. Hier wird dein Gehalt auf ein Konto ausgezahlt und anschließend auf mehrere Unterkonten je nach Lebensbereich pauschal verteilt. Somit siehst du am Anfang des Monats wie viel Geld du für welchen Bereich deines Lebens zu Verfügung hast. So hast du die Möglichkeit dir Dinge zu gönnen und gleichzeitig Geld auf die Seite zu legen. Mehr erfährst du zu diesem Thema in diesem Blog.