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Zweifelsohne ist das Edelmetall Gold das bekannteste und wohl auch beliebteste Anlagemetall. Die erste nachgewiesene Goldgewinnung des Menschen lässt sich auf die frühe Kupferzeit datieren. Auch Schmuck und Kunstgegenstände aus Gold wurden schon 4600 und 4300 v. Chr. gefertigt, wie Funde im bulgarischen Warna belegen. Die Menschheit verspürte immer schon eine Begeisterung für das glänzende Metall und somit ist es auch folgerichtig, es hier zu beleuchten.

Römisches Amphitheater
Römisches Amphitheater

Für eine Goldmünze hätten wir im alten Rom garantiert eine Toga des besten Schneiders und die bequemsten Sandalen bekommen. Mit dem Gegenwert einer Goldmünze könnten wir heutzutage ebenfalls einen qualitativ sehr hochwertigen Anzug erstehen und würden im Paket die passenden Schuhe direkt dazu bekommen.

Doch was bedeutet das für uns?
Der Wert des Goldes bleibt nahezu konstant! Was sich ändert ist der Preis!

Ein steigender Goldpreis, „Eine Goldrally„, bedeutet daher selten, dass der Wert des Goldes steigt, sondern ist eher ein Indikator dafür, dass der Geldwert der Leitwährung fällt. (Inflation)

Die regelmäßigen Lieferengpässe auf dem Goldmarkt seit dem Frühjahr 2020 bis heute, entstehen durch die sehr hohe Nachfrage und bestätigen uns, dass in unsicheren Zeiten, gerne auf Gold als „harte Währung“ zurückgegriffen wird.

Doch was haben wir hier vor uns?
Stimmt es, dass man sein Geld in Gold investieren sollte?
Ist es überhaupt eine Investition?

Schauen wir genauer hin:

Welche Formen der Goldanlage gibt es eigentlich?

Verschiedene Goldformen
Verschiedene Goldformen

Zum einen gibt es das physische Gold wie Münzen und Barren, zum anderen Papiergold wie Devisen.

Papiergold ist für uns an dieser Stelle uninteressant, da es die Sicherheitsaspekte, die wir im Portfolio durch Gold haben wollen, nicht gewährleistet.

Barren

Gold Barren
Gold Barren

Barren, die ab einem gewissen Gewicht zwar im Grammpreis günstiger werden, können natürlich nur am Stück gekauft und verkauft werden. Der Anschaffungspreis liegt aber verständlicherweise sehr viel höher als bei einer Münze, was eine Cost-Average Strategie für die Privatperson quasi unmöglich macht. 

Beim Verkaufen tritt dasselbe Problem erneut auf. Schließlich ist alles auf einmal weg. Man kann nicht einfach eine Scheibe abschneiden und einzelne Teile veräußern.

Der Barren ist daher aus meiner Sicht für Privatpersonen, weniger praktikabel. Doch darüber entscheiden letztendlich die persönlichen Präferenzen.

Combi Bar

Für Goldtafeln, welche mit Sollbruchstellen überzogen sind, muss man nicht selten sogar den doppelten Grammpreis bezahlen. Man soll im Krisenfall einzelne Stücke herausbrechen um damit auch kleinere Mengen “auszugeben”.

Hier liegt der Gedanke eher beim Gold als Zahlungsmittel im Krisenfall, nicht als Anlage. 
Zusätzlich machen die unverhältnismäßig hohen Grammpreise, diese Combi Bars für Anleger sehr uninteressant.

Münzen

Die einfachste und auch eine der sichersten Arten Gold zu kaufen und zu halten, besteht für den Privatanleger meiner Meinung nach aus “Anlagemünzen”. Sie sind gut zu lagern, können als Zahlungsmittel verwendet werden und ihr Preis ist sehr nah am Goldkurs.

Daher es empfiehlt sich die Ein-Unzen Variante zu wählen und sich für eine der renommierten Münzen aus namhaften Münzprägeanstalten zu entscheiden. Hier hat man am wenigstens Abweichungen zwischen dem Kurs und dem Münzpreis. Je kleiner oder leichter die Münze, also je weniger Gold auf einmal gekauft wird, desto höher die Abweichung zum Goldpreis.

Zwei Münzen, die je eine halbe Unze wiegen, kosten dich mehr als eine Münze einzelne Ein-Unzen-Münze.

Da der Goldpreis immer in Unzen angegeben wird (31,1 g) lässt sich hier auch relativ leicht ein fairer Preis ermitteln. Selbst bei Münzen welche über die Jahre einige Gebrauchsspuren wie Kratzer oder Verfärbungen haben, wird man für seine Münze immer mindestens den aktuellen Goldpreis erhalten.

Prägeanstalten für Münzen

Münzen einzelner Prägeanstalten Gold.de
Screenshot vom Vergleichsportal Gold.de

Namhafte und bewährte Anlagemünzen sind zum Beispiel:

  • Maple Leaf
  • Krügerrand
  • Känguru
  • Britannia
  • Philharmoniker
  • American Eagle

Ein weiterer Vorteil von bekannteren Münzen ist, das einzelne Jahrgänge auch für Sammler interessant sein können und so einen höheren Verkaufspreis, als den Goldpreis erzielen können.

Silber

Silbermünzen
Silbermünzen

Von Silber sagt man, dass es das Gold des kleinen Mannes sei.

Bei einer Anlage in physischem Silber würde ich mich an dieselbe Strategie halten, wie bei Gold. Es gilt jedoch zu bedenken, dass es deutlich mehr Schwankungen unterliegt als der Goldpreis.

Langfristig bewegen sich beide Werte aber immer sehr ähnlich, jedoch ist auf Jahre hinweg absehbar, dass Silber im Vergleich zu Gold viel stärker an Wert zulegen sollte. Die reine Tatsache, dass es ein Industriemetall ist, spricht schon dafür. Auch bei Silber gibt es von den genannten Prägeanstalten das entsprechende Pendant zu Gold.

Palladium und Platin

Wie es um Platin und Palladium als Anlagemünze bestellt ist, lässt sich sehr schnell an den Preisen erkennen.
Es gibt zwischen dem An- und Verkaufspreis von Platin- und Palladiummünzen einen riesigen Unterschied, der zwar je nach Nachfrage schwankt, doch auch schnell über 25% betragen kann.

Es muss jeder für sich selbst entscheiden, doch für mich sind diese beiden Metalle keine Option für mein Portfolio.
Wenn meine Münzen erst um 20-30% im Wert steigen müssen, um bei einem Verkauf keinen Verlust zu machen, ist das ein absolutes Ausschlusskriterium. Gold und Silber sind viel gefragter und haben somit nur eine geringe Differenz zwischen dem An- und Verkaufspreis durch eine viel höhere Liquidität.

Vorsicht vor Fälschungen

Mann erhält eine schlechte Nachricht
Mann erhält eine schlechte Nachricht

Wir sollten uns natürlich auch hier nicht blind auf den Verkäufer verlassen, sondern uns selbst schlau machen, wie man eine gefälschte Münze erkennt.

Bei den Preisen, die eine Goldmünze erzielt, ist es für Fälscher leider sehr lukrativ geworden, falsche Münzen zu verkaufen. Deshalb sollte man hier vorsichtig sein! Das Gewicht, den Durchmesser und einen Magnet-Test kann man als Laie relativ einfach durchführen.

Hier hast du mit Münzen aus bekannten Prägeanstalten einen entscheidenden Vorteil, denn die genauen Details ihrer Beschaffenheit können jederzeit problemlos nachgeschlagen werden, um Fälschungen schneller und leichter zu erkennen. Bei einem Barren fällt diese Möglichkeit zur Echtheits-Überprüfung weg.

Ein einfacher Magnet kann uns ebenfalls vor Fälschungen bewahren. Aber es ist einfach wichtig zu wissen das es leider immer möglich ist an eine Fälschung zu geraten, wenn man nicht bei zertifiziertem Händler oder von Privatpersonen kauft. Genau deshalb sind Medaillen auch etwas kritischer zu betrachten, denn es gibt keine Normen für Reinheit oder Gewicht, was es schwerer macht eine Fälschung zu erkennen.
Bei Silber ist dieses Problem glücklicherweise noch nicht so verbreitet.

Gold und Silber im Portfolio

Gold und Silbermünzen
Gold und Silbermünzen

Aber warum macht es Sinn Gold und Silber im Portfolio zu haben?

Einfach gesagt braucht man immer mehr Geld, um dieselbe Gewichtseinheit Gold zu kaufen. Gold steigt zwar im Preis, aber nicht im Wert. Es steht in Wechselwirkung zur Inflation. Zumindest wenn man einen langfristigen Zeitraum betrachtet. Somit wirkt es wie ein Schutz gegen die Inflation des Geldes, indem es im selben Verhältnis ansteigt, wie der Geldwert fällt.

Das bei Silber mehrere Faktoren für eine Verknappung und damit einen positiven Verlauf sprechen habe ich bereits angesprochen. Die Nachfrage ist heute schon größer als die Fördermenge und die weltweiten Reserven werden seit Jahren immer kleiner.

Das ist aber meine persönliche Einschätzung und soll niemanden zu Spekulationen verleiten!!!!
Wie lassen sich die Edelmetalle nun Kategorisieren?

Anlagekategorie

Junge kettert mit Schutzseil

Nun, eine Gold oder Silbermünze, die unter unserer Matratze liegt, erzeugt und keinerlei Kosten, ist also niemals eine Verbindlichkeit.

Allerdings gibt weder Gold noch Silber im Tresor einen Ertrag, Zinsen, Miete oder Dividenden, also ist es kein auch Investment. Mit Gold kann natürlich auch spekuliert werden, indem man billiger einkaufen will als man später verkauft. Und wie wir festgestellt haben, stehen Gold und Silber in Wechselwirkung mit der Inflation und sind daher eine Absicherung gegen den fallenden Geldwert.

Das ist auch der eigentliche Zweck von Gold. Es sichert den Wert eurer Arbeit, den ihr mit Geld entlohnt bekommt.
Bei Silber ist die Schutzwirkung nicht so ausgeprägt da es wie bereits erwähnt, sehr viel volatiler ist, also einer größeren Preisschwankung unterliegt. Der spekulative Anteil einer Anlage in Silber ist dementsprechend höher.

Es macht also durchaus Sinn, diese Eigenschaft von Gold und Silber zu nutzen und diesen Assets einen Platz im eigenen Portfolio geben. Dieser Teil des Vermögens baut eine Sicherheit auf, die das Gesamtvermögen vor Wertverlust schützt. Wie groß die Schutzwirkung sein soll, also wie groß der Anteil in eurem Portfolio ist, wir durch eure individuelle Risikobereitschaft bestimmt.

Quelle :